Mit einem Paukenschlag setzen sich die stilbildenden Anschauungen einer Kunstbewegung der historischen Moderne in Szene, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihren kreativen Ideen zu einem Form gebenden Design in Bereichen eines zeitgemäßen Möbeldesigns, der Architektur, des Fahrzeugbaus, der Mode und in der Gestaltung von Artikeln des täglichen Gebrauchs Aufsehen erregten: Die Pariser „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ präsentiert im Jahr 1925 die damals spektakulären Exponate der noch relativ jungen Kunst- und Designströmung des Art Déco als adäquaten Ausdruck einer Moderne, die Kunsthandwerk, neue technische Produktionsmethoden und zeitgemäße Werkstoffe (Aluminium, Stahl, Chrom, Bakelit, auch Kunststoffe) in einer Material- und Formästhetik zusammenführt, die heute noch fasziniert.
Vor allem in der Gestaltung von Mobiliar und Einrichtungsgegenständen wie zum Beispiel Art Déco-Lampen, Skulpturen, Keramiken oder Spiegel zeigte sich die Stilrichtung in den folgenden Jahren äußerst einflussreich und wirkte auf viele junge Designer und Künstler auch im Zusammenhang neuer Möglichkeiten in der Raumgestaltung im Bereich der Innenarchitektur inspirierend. Die allgemeine Wertschätzung lässt sich wahrscheinlich auch auf den offenen, integrativen Ansatz des Art Déco zurückführen, dessen Stilelemente sich in Wechselbeziehung zu futuristischen und kubistischen Einflüssen entwickeln, sich bei der klaren Formensprache des Bauhauses (Walter Gropius, Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Paul Klee) bedienen oder einige Anleihen bei der Ästhetik des niederländischen De Stijl machen (Piet Mondrian). Insofern lässt sich Art Déco eher mit der klassischen Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts in Verbindung bringen als mit der Kunstrichtung des Jugendstil, von dessen mäandernder Formensprache, etwa seiner charakteristischen Einbeziehung vegetabiler Naturformen, man sich abwendet.
Vom kunsthandwerklich formvollendeten Einzelstück zu gebrauchsfähigen Gegenständen des Alltags für Jedermann
Die ambitionierten Designer des Art Déco (Paul Poiret, André Groult, Charles Dufresne oder Louis Cartier) bevorzugten hingegen klare geometrische, lineare und gleichermaßen funktionale Stilelemente, die in ihrer Tendenz einen Hang zur Abstraktion erkennen lassen. Anregungen findet man in der Natur, zumeist im Tier- oder Frauenkörpern. Für das betuchtere Publikum setzte man auf besondere Reizelemente, die wirkungsvoll und mit handwerklicher Brillanz einem repräsentativen bürgerlichen Bedürfnis nach Luxus entgegen kamen: Das Exzeptionelle zeigt sich hier etwa an Materialien wie Gold, Edelstein, Elfenbein oder verschiedenen Edelhölzern, die den wertigen Charakter vom einfachsten Alltagsgegenstand bis zur kunstvollen Reife in einem Möbeldesign repräsentieren. Was hier in kunsthandwerklicher Manier formvollendet und oftmals in exklusiver Einzelanfertigung zur Schau gestellt wird, tritt bei der Konzeption von Gegenständen des täglichen Gebrauchs, die industriellen Fertigungsprozessen entsprechen mussten, in den Hintergrund zu Gunsten moderner Werkstoffe, die sich als robust und widerstandsfähig genug für alle Anforderungen in der praktischen Nutzanwendung erwiesen. Von den gestalterischen Grundsätzen ist man allerdings auch hier nicht abgewichen. So lassen sich formale Grundzüge des Art Déco formulieren, die beide Richtungen prägen, wie etwa formgeberische Stringenz in einer klaren, eleganten Linienführung, häufig geometrisches Dekor oder abstrakte, die Form bloß unterstreichende und daher sehr zurückhaltende Schmuckelemente. Gerade mit seinen Form gebenden Stilelementen erweisen sich Möbel und Einrichtungsgegenstände des Art Déco auch heute noch – oder wieder – zeitgemäß.
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