Vier Jahreszeiten, pinxet: „Nicolas Lancret“

Nr.: 2553 | 2.500,–€

Aquarell, signiert und datiert P.B. um 1800

Nr.: 2477 | 1.200,– Euro

Paar süddeutsche Barockengel

Nr.: 196 | 5.000,– Euro

Dekorativer Spiegel, Italien um 1880

Nr.: 868 | 1.200,–Euro

Rustikaler Refektoriumstisch

Nr.: 2323 | 1.500,–Euro

Bracket-Clock Stoddart, London

Nr.: 056 | 7.900,– Euro

Barock – Spielerische Lust an der Überhöhung des Diesseits (Möbelkunst im 18. Jahrhundert)

Es liegt eine gewisse Kühnheit  in der üppigen Ausdruckskraft, mit der Barockmöbel und Einrichtungsgegenstände der Zeit sich in Szene setzen

Mit „merkwürdig“ oder „schiefrunde Perle“ liest sich die Übersetzung aus dem portugiesischen „barroco“, von dem sich das Wort Barock sprachlich herleiten lässt, zunächst kaum als eine verführerische Einladung zu näherer Betrachtung. Offenbar fehlte es den Zeitgenossen, die sich eben noch an der klaren, auf harmonische Proportionen und einer inneren Einheit und Ruhe ausgerichteten Stilrichtung der Renaissance orientiert hatten, am rechten Verständnis für die sich erst allmählich durchsetzende Formensprache. Das Neue drängte sich mit seiner ungestüm und kühn empfundenen Gestaltgebung und üppiger Ausdruckskraft vor die bislang gewohnte maßvoll ausgewogene Ästhetik. So erfuhr die neue Kunstströmung des Barock ab dem späten 16. Jahrhundert auf dem europäischen Kontinent eine eher zögerliche Verbreitung, bis sich die neuen Gestaltungsmöglichkeiten als sinnliche Übersetzung eines neuen Lebensgefühls in allen Kunstrichtungen durchsetzen konnten. Von Strahlkraft für diesen neuen Kunstsinn auf die Kultur- und Kunstentwicklung der Zeit waren die großzügigen Schlossanlagen und Prachtbauten, mit denen Ludwig XIV (1653 – 1715) prunkvollen Lebensstil und überbordende Repräsentationssucht als Gesamtkunstwerk salonfähig machte und als „Sonnenkönig“ nicht nur in dieser Hinsicht Vorbild für alle europäischen Fürstenhöfe wurde. Berühmtheit erlangte in Deutschland etwa das Dresdner Barock, das zwischen Zwinger, Hofkirche und Frauenkirche einige architektonische Vorzeigeprojekte im Stil der Zeit hervorgebracht hat. Dieser Hang zur repräsentativen Exklusivität ist hingegen nicht ein Adelsprivileg, sondern erfasst gleichermaßen das zu Wohlstand gelangte Bürgertum, das unter anderem durch seinen Handel mit Fernost Waren sowie japanische und chinesische Kunst nach Europa brachte, die gerade für das blühende Kunstgewerbe zu einer inspirierenden Kraft wurden.

Künstlerischer Dynamismus einer entgrenzenden Formensprache

Auffällig ist allen Kunstrichtungen ein geradezu leidenschaftliches Plädoyer für den Augenblick und dessen sinnliche Überhöhung, die der Scheinhaftigkeit und Wandelbarkeit des Lebens Kontrapunkte in einer farbenfrohen und lustvollen Feier alles Diesseitigen setzt. Mit dem Barockstil verbindet sich dem entsprechend eine neue entgrenzende Formensprache aus zahllosen dekorativen, gerundeten, plastischen Elementen und kostbaren Materialien. Die gerade Linie verschwindet zu Gunsten malerisch geschwungener und verdrehter Formen. Ein künstlerischer Dynamismus der sich neben der Architektur und in den Bildenden Künsten (Caravaggio, Velasquez, Rembrandt) auch im Kunsthandwerk bzw. bei den bekannten Ebenisten (Kunsttischlern und -Schreinern) der Zeit durchsetzt. In Deutschland gehört hier unter anderen die Möbeltischlerfirma Hoffmann aus Leipzig zu den renommierten Manufakturen, die genannt werden müssen. Zu den bedeutendsten Vertretern der Möbelkunst, die den internationalen Rang des deutschen Rokoko begründet haben, gehören die Gebrüder Spindler, die zuerst in Bayreuth tätig waren, anschließend einem Ruf an den Hof Friedrichs des Großen folgten, um als Ebenisten in Potsdam die Schlossarbeiten im Stil des friderizianischen Rokoko zu vervollkommnen. Vergleichbar in Rang und Bedeutung sind die Arbeiten von Abraham und David Roentgen in Neuwied, in deren beachtlicher Ebenistenmanufaktur, die rund 300 Mitarbeiter unterhielt, Luxusmöbel für alle europäischen Fürstenhöfe gefertigt wurden.  

Blickt man auf einige Neuentwicklungen in der Möbelbaukunst, so fallen zunächst die edlen Materialien in den Blick: Für einen zweitürigen Kleiderschrank, eine Kommode oder einen Konsoltisch wurden vorwiegend Kirsch- und Nussbaum, Birne, Palisander oder Ebenholz und weitere überseeische Hölzer verwendet. Die polierten Hölzer brillieren mit ihrem Spiel von Licht und Schatten, erlesene Einlegearbeiten aus Elfenbein, Schildpatt, Halbedelsteinen, Marmor und Metall (Messing, Bronze, Gold, Blattgold, Silber) verleihen den Möbeln einen unverwechselbaren, hochwertigen Charakter. Die oftmals kostbaren Beschläge dienten hier eher als Schmuckelement denn einem praktischen Zweck. Den Eindruck von Kraft und Bewegung, den die konkav und konvex schwingenden Formen, Säulen, Giebel und Kuppeln in der Architektur vermitteln, kehren bei Möbelstücken und Einrichtungsgegenständen oftmals in spiralig gedrehten, freistehenden oder tragenden Säulen wieder und zeigen sich bei Schränken in markant hervortretenden Sockeln und Gesimsen, die ihnen ihre charakteristisch gewellte Silhouette verleihen. Ein typisches Möbel der Zeit repräsentiert etwa der lediglich mit Hohlkehle und Wulst dekorierte Wellenschrank. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für barockes Stilempfinden bietet sich mit dem so genannten „Frankfurter Schrank“. Der zweitürige Korpus hinterlässt mit seiner kraftvoll-üppigen Formensprache einen besonders nachhaltigen Eindruck (Sehen Sie mehr in unserem Portfolio!). Solche prunkvoll gestalteten Schränke, die zur Aufbewahrung von Hauswäsche und Kleidern in einem Patrizierhaushalt und in angesehenen Bürgerhäusern standen, dienten nicht nur profanen Zwecken, sondern ließen über ihren praktischen Nutzen hinaus mit Blick auf Materialbeschaffenheit, ihre kunsthandwerkliche Verarbeitung und Größe Rückschlüsse auf den gesellschaftlichen Stand des Besitzers zu. Barocke Möbel dienten in Form und Funktionalität der Repräsentation, wofür ein Frankfurter Schrank ein stattliches Zeugnis ablegt. Ausgewählte Exponate solcher Schränke und weitere Möbel oder exquisite Einrichtungsgegenstände aus der Zeit des Barock, Rokoko, Louis Seize und Empire) präsentieren wir stilgerecht in den großzügigen Schauräumen unseres Ladengeschäfts in der Taunusstraße in Wiesbaden.

Liebhaber kunsthandwerklich gefertigter Originalmöbel aus der Zeit des Barock, die für ihre private Wohnumgebung oder für repräsentative Zwecke in einem modernen Büro ein Möbelunikat mit Geschichte suchen, werden an unseren hervorragend erhaltenen und fachgerecht aufgearbeiteten Exponaten ihre Freude haben.

RSA Antiquitäten bietet:

  • Originale Möbelstücke aus der Zeit des Rokoko, Louis Seize und Empire
  • Restaurierung, die der ureigenen Materialbeschaffenheit der Möbel gerecht wird
  • Individuelle Beratung, damit Sie das passende Möbelstück finden
  • Individuelles handgefertigtes Möbelunikat mit Geschichte als eindrucksvoller Blickfang in einer bereits bestehenden Einrichtung
  • Als Kontrast zur modernen Sachlichkeit strahlen meine Möbel Behaglichkeit und Charme vergangener Epochen aus.
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